Osteologische Untersuchungen
Menschliche Skelette bilden das Untersuchungsmaterial der prähistorischen Anthropologie. Die Knochen enthalten individuelle Informationen wie zum Beispiel über das Sterbealter und das Geschlecht des jeweiligen Menschen. Skelette enthalten aber auch Informationen über Krankheiten, die der Person zusetzten. Mit Hilfe der Untersuchung ganzer Gräberfelder können Populationsstrukturen sowie die Verbreitung und die Ursachen von Krankheiten festgestellt werden.
Die historische Anthropologie gestattet eine biologische Rekonstruktion und ermöglicht Rückschlüsse auf frühere Lebensumstände. Diese sind abhängig von der sozialen und wirtschaftlichen Situation der Population sowie der Krankheits- und Arbeitsbelastung der Menschen. Erst die Zusammenfassung der an den Individuen erworbenen Einzelbefunden führt zur Rekonstruktion der gesamten Bevölkerung.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Nachbargebieten wie Medizin und Archäologie versteht sich bei dieser Arbeit von selbst. Skelett- und Kulturfunde sind oftmals die einzigen Zeugnisse der Vergangenheit und ermöglichen uns einen Einblick in unsere eigene Geschichte. Nur eine weit gefächerte Bearbeitung wird diesem Material gerecht. Für die Untersuchungen der Skelette werden gängige anthropologische Methoden verwendet.